Wetterstationen selbstgebaut
Die Wetterkunde bestand lange Zeit nur aus Bauernregeln und Beschreibungen. Erste Messinstrumente in der Antike waren die Wetterfahne, zur Bestimmung der Windrichtung und der Regenmesser. Auch heute sieht man noch ab und zu einen Wetterhahn auf den Dächern. Um das Wetter vernünftig beobachten zu können, braucht ein Meteorologe verschiedene Messgeräte. Einen Niederschlagsmesser, einen Windrichtungsanzeiger, einen Thermometer und einen Luftfeuchtigkeitsmesser. Mit Hilfe ein paar weniger, aus billigen Materialien herstellbaren Meßgeräten können Sie eine kleine Wetterstation zusammenbauen und die eigene Wettervorhersage zusammenbasteln.
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Um zu messen, wieviel Regen an einem Tag gefallen ist, benötigt man einen Trichter und einen Zylinder. Zum Eichen benötigt man noch ein Glas mit dem gleichen Durchmesser wie der Trichter.
In das Glas wird soviel Wasser gefüllt, bis es 1 cm hoch steht. Jetzt wird das Wasser in den Zylinder umgeschüttet und diese Höhe markiert. Dadurch kann man auch bei kleineren Niederschlagsmengen relativ genau messen.
Die Fläche des Trichters berechnet sich nach A=Pi*r^2
Ein Barometer zeigt den Luftdruck in der Umgebung an. Hoher Luftdruck bedeutet schönes Wetter, niedriger Luftdruck eher schlechtes Wetter.
Ein halsloser Luftballon wird straff über ein Glas gezogen. Die Luftballonhaut wird mit einem Gummi ringsherum festgespannt. Jetzt einen Strohhalm auf die Mitte der Ballonhaut kleben.
Auf Karton eine Wetterskala zeichnen und an einen Holzklotz kleben. Anschließend den Holzklotz neben das Glas stellen.
Der Barometer ist fertig. Ist der Luftdruck hoch, drückt er von außen die Ballonhaut nieder und der Strohhalm zeigt nach oben: Schönwetter. Lässt der Luftdruck nach, hebt sich die Ballonhaut wieder und der Strohhalm wird sich unter den Mittelstrich senken: Regenwetter.
Die Windrichtung ist relativ einfach festzustellen. Man benötigt einen Wimpel oder näht sich einen Windsack und einen Kompaß. Unter den Windsack/Wimpel kann man auch eine Windrose installieren (Anzeige für die Himmelsrichtungen).
Der Wimpel wird an einem Stock (ca. 2m lang) befestigt. Dieser sollte möglichst freistehend sein, damit der Wind von allen Seiten gemessen werden kann.
Die Temperatur mißt man am einfachsten mit einem simplen Thermometer. Man könnte sich ein Thermometer selbst basteln mit Hilfe einer dünnen Glasröhre und einem Gefäß mit gefärbtem Alkohol (Desinfektionsmittel o.ä.), aber die Handhabung und die Eichung ist sehr kompliziert.
Luftfeuchtigkeit wird mit einem Hygrometer gemessen. Unser Hygrometer besteht aus zwei Thermometern. Um den Flüssigkeitsbehälter des einen Thermometers wird ein Leinenstreifen befestigt, dessen anderes Ende in einer kleinen Schale mit Wasser hängt.
Das Wasser steigt durch das Leinengewebe nach oben bis ans Thermometer. Die Wasserverdunstung auf der Leinenoberfläche bewirkt eine Kühlung, die auf dem Instrument abgelesen werden kann. Der Unterschied beider Temperaturen, verglichen mit nachfolgender Tabelle, ergibt die relative Luftfeuchtigkeit in Prozent.
Temperaturmeßwert wird auf dem "trockenen" Thermometer abgenommen. Jetzt wird der Unterschied zum "nassen" Thermometer ermittelt. Der Schnittpunkt ergibt die Luftfeuchtigkeit in Prozent.
Differenz | 5° | 10° | 15° | 20° | 25° | 30° | 35° |
0,5 | 90 | 92 | 94 | 94 | 95 | 95 | 96 |
1,0 | 81 | 85 | 88 | 89 | 91 | 92 | 93 |
2,0 | 64 | 71 | 76 | 80 | 82 | 84 | 86 |
3,0 | 49 | 59 | 66 | 71 | 75 | 79 | 80 |
4,0 | 39 | 48 | 59 | 63 | 68 | 71 | 74 |
5,0 | 36 | 39 | 49 | 56 | 61 | 65 | 68 |
6,0 | 25 | 30 | 41 | 49 | 55 | 60 | 63 |
7,0 | 14 | 23 | 35 | 43 | 50 | 55 | 59 |